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Trends & Co.

Inclusive Beauty – Schönheit hat keinen Standard

Jeder Mensch ist einzigartig. Seine Bedürfnisse sind es, sein Körper ist es und seine Wahrnehmung von Schönheit ebenso. Und: Schönheit an sich ist einzigartig. Sie liegt nämlich im Auge des Betrachters.

Geschmäcker sind verschieden. Ob man darüber nun diskutieren kann oder eben nicht, das liegt einfach nur in der Interpretation des Sprichwortes. Für die Bereiche Personal Care und Kosmetik, in denen die Themen Personalisierung und Individualisierung, zu Herausforderungen und Zielen geworden sind, bedeutet dies: „One size fits all“ hat ausgedient. Die Anforderungen an Skin Care, Face Care und Sun Care Produkte sind gestiegen, sind vielfältiger geworden und die Produkte sollen und müssen, dem Trend „Inclusive Beauty“ folgend, nicht einer speziellen Zielgruppe gefallen, die sich an Stereotypen orientiert, sondern dem Menschen als individuelle Persönlichkeit. 

Dies ist kein Trend, den die Kosmetik allein für sich erkannt hat. In vielen Bereichen des Lebens, sei es im gesellschaftlichen Raum oder dem Modebusiness: Inklusion und Vielfalt sind die Schlagworte, die es gilt, mit Leben zu füllen, nachhaltig. Aus Sicht der Endverbraucher längst überfällig. Als Verbraucher will man sich Willkommen fühlen, dazugehörig und integriert. Menschen auszugrenzen hat noch nie dazu beigetragen eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln.

Wir sind alle Stars, und wir verdienen es zu funkeln.
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Marilyn Monroe

Man kann sich leicht in die Lage der Konsumenten hineinversetzen. Verlassen wir für ein kurzes Beispiel, evtl. ja selbst erlebt, kurz den Personal Care Bereich. Ein Mann, leicht abseits von seinem Wohlfühlgewicht, ohne Sixpack um den Bauchnabel, dafür mit einem kleinen Bauchansatz braucht für den anstehenden Sommer dringend eine neue Badeshort. Online findet er ein passendes Teil. Farbe und Design gefallen. Präsentiert wird das Ganze von einem Model, natürlich mit Sixpack, einer sportlichen Figur durch und durch und einem Hautteint, der verrät, dass er die Sonne bereits ausgiebig genossen hat. Findet sich nun also der beschriebene Mann, dieser potenzielle Käufer in den Verkaufsfotos wieder? Wohl kaum. Die Tendenz, die Hose nicht zu kaufen und weiter Ausschau zu halten, dürfte die wahrscheinlichste Tendenz sein. 

Es gab diesen einen Standard

„Wir sind alle Stars, und wir verdienen es zu funkeln.“ Dieses Zitat von Marilyn Monroe, auch lange nach ihrem Tod noch immer als Schönheitsikone verehrt und gefeiert, konnte lange Jahre nicht mit der Beautyindustrie in Einklang gebracht werden. Über Jahrzehnte hinweg gab es einen Schönheitsstandard, der nur ein Bild vermittelte: Eine junge kaukasische Frau mit ebenmässigen Gesichtszügen und Konfektionsgröße S. Das war der Goldstandard für Attraktivität. Die meisten Menschen konnten sich in diesem Ideal nicht wiederfinden. Und es waren nicht nur die Marketingmassnahmen, die eindimensional den Markt beherrschten, es war auch die Produktvielfalt, die es nicht gab. Für viele Menschen war es nicht möglich, das passende Produkt für ihre Hautfarbe, Hautbeschaffenheit oder Hautgesundheit zu bekommen. Wie sollten sie da ihren eigenen Stern zum Funkeln bringen?

People of Colour müssen heute keine Kompromisse mehr eingehen. Die Bedürfnisse der verschiedensten Hautfarben können bedient werden.
People of Colour müssen heute keine Kompromisse mehr eingehen. Die Bedürfnisse der verschiedensten Hautfarben können bedient werden.

Allein für farbige Frauen und Kundinnen mit texturiertem Haar gab es in den letzten Jahrzehnten schlicht zu wenig Angebot. Als Beispiel genannt seien die Formulierungen und Farbvarianten im Bereich Make-up . Für stärker pigmentierte Haut fehlten die Produkte. Und Produkte, die auf heller Haut funktionieren, harmonieren und funktionieren eben nicht immer mit dunkler Haut. Wenn man so will, haben „Betroffene“ das Problem selbst in die Hand genommen.

Viele dunkelhäutige Unternehmerinnen, eine sicher bekanntere Persönlichkeit von ihnen war Sängerin Rihanna, haben ihre eigenen Beautylabels gegründet, die sich ganz gezielt um die völlig verschiedenen Bedürfnisse der verschiedenen Hautfarben kümmern. Mit Erfolg. Gab es früher 10-15 verschiedene Shades beim Make-up, sind es jetzt 40, 50, 60 bis zu 100 verschiedene Abstufungen, die die Bedürfnisse der Kundinnen mit ihren individuellen Hautfarben bedienen und befriedigen. 

Hautpflege ist nicht für jeden gleich, sie ist individuell

Wenn wir bei den People of Colour bleiben. Auch beim Thema Sonnenschutz mussten und müssen die Hersteller reagieren. Gerade Sonnencremes, die etwas dicker und fester in ihrer Konsistenz sind, vielleicht dann auch etwas „weißeln“, sind für diese Kunden nicht die passende Lösung. Viele verzichten gerade deshalb auf den Gebrauch und nehmen das Risiko einer Hautschädigung in Kauf. 

Leichtere Formulierungen und transparenterer Schutz wird genau diese Menschen überzeugen und sie dazu bringen, auf den passenden Sonnenschutz zu vertrauen und ihn gerne anzuwenden. Die passende Pflege muss frei wählbar sein. Sie kann nicht als Standard vorgegeben werden, nur um dann Abstriche in Kauf nehmen zu müssen.

Doch eigentlich geht das Thema „Inclusive Beauty“ weit tiefer unter die Haut. Es gibt nicht diesen einen richtigen Look oder diesen einen Falschen. Hautpflege ist nicht für jeden gleich, sie ist individuell. Hautfarbe, Religion, Kultur, Geschlecht oder Herkunft, um nur einige Merkmale zu nennen, spiegeln die ganze Vielfalt wider. Es ist nichts gleich. 

Schönheit ist für alle da, wohlfühlen darf und soll sich auch jeder. Und was ist mit den Männern? Müssen die Produkte immer nur schlicht „Easy to use“ sein? Dürfen Männer nicht auch ganz offiziell ihr eigenes Make-up kaufen? Das wollen bestimmt nicht alle. Aber ganz bestimmt doch eine ganze Menge.

Schauen wir uns auch einmal die Produktbezeichnungen aus der Vergangenheit an. Für „normale“ Haut. Für „normales“ Haar. Menschen mit fettiger Haut, mit dünnen Haaren, Vitiligo oder Akne gehören bei diesem Standard „Normal“ zu den Abnormen. Inclusive ist das nicht. Es sind genau diese „Abnormalitäten“ die normalisiert und bedient werden müssen. Viele haben darauf bereits reagiert. Neue Bezeichnungen finden den Weg auf die Verpackungen. So wie übrigens auch Blindenschrift. Denn warum sollten Sehbehinderte auch kein Make-up auftragen?

Produktbeschreibungen wie Porzellan oder Elfenbein für den helleren Teint suggerierten Hochwertigkeit, während für den dunkleren Hauttyp Essensvergleiche zu Schokolade, Karamell und Kaffee herhalten mussten. Vorgaben, über die vorher kaum jemand nachgedacht hat, die vermutlich unbedacht Verwendung fanden, stehen durch die Inclusive Beauty Bewegung auf dem Prüfstand.

Durch den immer größer werdenden Einfluss der Kunden, u.a. durch Social Media, bedeutet dies für Hersteller: Lebensumstände kennen, Lösungen, Produkte, Zutaten finden, anbieten und authentisch sein. Kunden werden nicht nur das Produkt lieben, dass endlich die eigenen Bedürfnisse befriedigt, auch die Marke, die inclusive Beauty lebt.

Schönheit ist einzigartig. Lasst uns diese Einzigartigkeit feiern.

Mit unserem Personal Care Geschäft schauen wir bei BASF jetzt verstärkt auf spezifische und persönliche Bedürfnisse, anstatt uns auf Stereotypen zu verlassen. Jedes Mal, wenn wir Markttrends analysieren, stellen wir die Fragen "Wer?", "Was?" und "Wo?".

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