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Die Haut

Verbreitete Hauterkrankungen von A–Z: eine kleine Übersicht

Die Haut kann eine Menge aushalten. Durch den Aufbau in verschiedenen Schichten schützt sie nicht nur den Körper, sondern auch sich selbst. Trotzdem kann sie natürlich erkranken. Die Ursachen und Auslöser sind vielfältig.

Entscheidend für die Schutzfunktion ist die äußere Hornschicht. Sie verhindert, dass Krankheitserreger oder Schadstoffe von außen in die tieferen Schichten und weiter in den Körper eindringen können. Unterstützend wirkt der Säureschutzmantel, der sich auf der Haut aus dem Schweiß und dem Talg der Talgdrüsen bildet.

Verschiedene Erkrankungen haben genetisch bedingte Ursachen, wie z.B. Neurodermitis oder Schuppenflechte. Andere typische Auslöser sind etwa die UV-Strahlen der Sonne und andere Umwelteinflüsse wie extreme Kälte. Verletzungen und Verbrennungen gehören dazu, aber auch Insektenstiche, Pilze, Bakterien und Viren. Andere können durch Medikamente oder Lebensmittel ausgelöst werden, z.B. Allergien. Und in manchen Fällen verraten krankhafte Hautveränderungen eine Erkrankung, die auch andere Organe oder Funktionen des Körpers erfasst hat – etwa bei Windpocken, Masern, Scharlach oder Röteln.

Deshalb ist es besonders wichtig, dass ein Arzt die Ursachen der Krankheitsbilder abklärt.

Verbreitete Hauterkrankungen von A–Z: eine kleine Übersicht

Akne (acne vulgaris)

Erscheinungsbild
Unreine Haut mit zahlreichen Mitessern, Pickeln und entzündeten Knoten. Bei der Abheilung können Narben entstehen. 

Ursachen und Entstehung
Acne vulgaris ist eine entzündliche Erkrankung der Talgdrüsen und Haarfollikel. Die Veränderungen in der Haut können zu einer verstärkten Verhornung der Haut und Verstopfung der Poren führen – Mitesser (Komedone) können entstehen. In schlimmeren Fällen kommt es zu entzündlichen Prozessen, und es kommt zu Pickel- und Papelbildung. Insbesondere in der Pubertät findet eine vermehrte Produktion von Talg statt. Dieser wird von manchen Mikroorganismen verstoffwechselt, die dann reizende Fettsäuren freisetzen, was zu weiteren Hautrötungen führen kann.

Behandlung
Korrekte Hautpflege ist wichtig. Obwohl Akne nicht durch mangelnde Reinlichkeit verursacht wird, wirken pH-neutrale Waschlotionen und Pflegeprodukte möglicherweise lindernd. Bei sehr schwerer Erkrankung verschreibt der Arzt Medikamente; wirksam sind z.B. Benzoylperoxid, Vitamin-A-Säurederivate, oder auch Hormonpräparate und Antibiotika.

Fuß- und Nagelpilz (Tinea pedis und Onychomykose)

Fußpilz

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Tinea pedis macht sich bemerkbar durch ein unangenehmes Jucken, Hautrötung und sichtbare Abschuppung im Bereich der Zehenzwischenräume und Fußsohlen. 

Ursache und Entstehung
Tinea pedis ist eine Pilzinfektion, die unbehandelt meist chronisch verläuft. 

Behandlung
Um zu klären, um welche Pilzart es sich handelt, entnimmt der Arzt eine Hautprobe. Anhand der Pilzanalyse kann die Infektion gezielt behandelt werden. Ist der Pilz erkannt, kann man die Infektion meist gut mit Salben behandeln, die pilzabtötende Wirkstoffe enthalten. Bei starken, weit fortgeschrittenen Infektionen helfen Tabletten.

Nagelpilz

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Je nach Pilzart, zeigt sich eine Infektion mit einem Nagelpilz durch Verfärbungen oder Flecken bis hin zu einer gelb-bräunlichen Verfärbung des Nagels. Oft kommt es zu Absplitterungen an den Nägeln oder auch zu Verdickungen und Abhebungen der Nagelplatte.

Ursache und Entstehung
Onychomykosen werden auch durch bestimmte Pilze und Hefen, auch Dermatophyten genannt, verursacht.

Behandlung
Zu Beginn der Infektion lässt sich der Nagelpilz äußerlich mit Tinkturen oder Nagellacken, die fungizide Wirkstoffe enthalten, gut bekämpfen. Auch wird oft empfohlen, die befallenen Partien des Nagels zu entfernen. Im fortgeschrittenen Stadium werden Tabletten verschrieben.

Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom)

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Schwarzer Hautkrebs bildet sich meist unspektakulär auf völlig normal aussehender Haut. Oft wächst das Melanom auf dem Boden eines Muttermals oder Leberflecks. Beim Hautscreening wenden Ärzte zur Einschätzung, ob ein Muttermal gefährlich ist oder nicht, die „ABCDE-Regel“ an. 

A oder Asymmetrie: harmlose Muttermale sind meist symmetrisch, asymmetrische verdächtig. 
B oder Begrenzung: normale Muttermale haben klar begrenzte Ränder. Melanome neigen dazu, eine unregelmäßige Form zu haben.
C oder Colour: Ein gesundes Muttermal hat eine einheitliche Farbe. Melanome haben oftmals unterschiedliche Farben und/oder Schattierungen.
D oder Durchmesser: Melanome werden häufig mit/bei einem Durchmesser von 6mm oder mehr diagnostiziert.
und E wie Erhabenheit: harmlose Muttermale verändern ihre Größe nicht, Melanome können sich recht schnell in Größe und Form verändern.

Ursachen und Entstehung
Neben erblichen Faktoren wird insbesondere eine Belastung durch UV-Strahlung, insbesondere Sonnenbrände im Kindesalter, als krankheitsfördernd betrachtet. Auch das ausgiebige Bräunen, u.a. auch auf Sonnenbänken, gilt als wesentliche Ursache. UV-Strahlung führt zu Veränderungen im Erbgut, beim Melanom in den Pigmentzellen der Haut (Melanozyten), die für die dunkle Färbung verantwortlich sind.

Behandlung
Der schwarze Hautkrebs ist eine bösartige Krebsart - eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist für die besten Heilungschancen essentiell (ein regelmäßiges Hautscreening gefährdeter Person ist sehr empfehlenswert). Ein bösartiges Melanom wird im Allg. durch einen chirurgischen Eingriff vollständig entfernt. Je nach Stadium werden möglicherweise weitere Behandlungen eingeleitet.

Neurodermitis (auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem)

Hinweis: Manchmal ist Neurodermitis gleichbedeutend mit atopischer Dermatitis, manchmal wird sie als eine andere Krankheit angesehen. Beide sind durch Juckreiz gekennzeichnet. Folgende Infos gelten hauptsächlich für atopische Dermatitis.

Erscheinungsbild
Gerötete und trockene Erscheinungen an der Haut, meistens verbunden mit einem unangenehmen Juckreiz. 

Ursachen und Entstehung
Obwohl die genaue Genese immer noch nicht bekannt ist, scheint die Veranlagung zum Teil vererbt zu werden. Die Hautbarrierefunktion und Balance des Immunsystems scheint gestört zu sein. Faktoren wie Umweltverschmutzung und psychischer Stress könnten die Symptome verstärken. Auch raue Kleidung kann die Symptome verstärken.

Behandlung
Da trockene Haut und eine gestörte Hautbarriere kennzeichnend sind, ist konsequentes Eincremen wichtig, damit die extrem trockene Haut feucht und geschmeidig bleibt. Bei schweren Verläufen helfen Medikamente. Diese unterbinden eine Infektion der Haut durch Keime, lindern den Juckreiz und verringern die Immunreaktionen.

Rosazea

Erscheinungsbild
Die Rosazea ist eine entzündliche, chronische Erkrankung der Gesichtshaut und es gibt 4 verschiedene Subtypen. In der Anfangsphase bilden sich Hautrötungen an Nase und Wangen. Im weiteren Verlauf können sich die Symptome verstärken, Bläschen, Knötchen und Gefäßerweiterungen entwickeln sich und werden auf der Haut sichtbar.

Ursachen und Entstehung
Die Entstehungsursachen sind noch nicht hinreichend bekannt, und die Auslöser sind vielfältig. Faktoren, die möglicherweise die Symptome verstärken, sind UV-Strahlung, Hitzeeinwirkung auch durch heißes Duschen, über Kaffee, Tee, Nikotin und Alkohol, bis hin zu Stress, Milben und Medikamenten.

Behandlung
Die Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Hautpflegeprodukten, Sonnenschutzmitteln und milden Reinigungsprodukten kann von Vorteil sein. Es gibt Salben und Cremes, die Wirkstoffe, wie z.B. Azelainsäure oder Ivermectin enthalten. Tabletten, die z.B. Isotretinoin oder Antibiotika enthalten, können auch helfen, die Symptome zu lindern. In manchen Fällen können die geplatzten Äderchen auch mit einer Laserbehandlung beseitigt werden. Die Betroffenen meiden am besten die ihnen bekannten Auslöser. 

Schuppenflechte (Psoriasis)

Erscheinungsbild
Gerötete und schuppige Hautflächen, häufig auf der Kopfhaut, am Knie und Ellenbogen. Die befallenen Flächen sind häufig deutlich begrenzt. 

Ursachen und Entstehung
Die Schuppenflechte, fachlich korrekt Psoriasis vulgaris, ist überwiegend genetisch bedingt. Die Hautzellen vermehren sich verstärkt was zur Hautverdickungen (Plaques) führt. Hinzu kommen entzündliche Prozess. Die Symptome werden verstärkt durch Auslöser wie Infektionen, Stress, Hautreizungen und hormonelle Umstellungen des Körpers.

Behandlung
Grundlegende Hautpflege ist wichtig. Es sollten Feuchtigkeitscremes (z. B. mit Harnstoff), Sonnenschutzmittel und sanfte Reinigungsmittel verwendet werden. Keratolytika (z. B. Salicylsäure oder Niacinamid) können vorteilhaft sein. Zur Linderung der Beschwerden gibt es Salben und Cremes, die z.T. Kortikosteroide oder auch ein Vitamin-D3-Analogon (Calcipotriol) enthalten, die verschrieben werden können. Lichttherapien kommen auch zum Einsatz. In schweren Fällen wird medikamentös mit Tabletten gearbeitet.

Warzen

Erscheinungsbild
Es handelt sich um gutartige Hautwucherungen. Das Aussehen ähnelt einer festen Blase oder kleinem Blumekohl. Typischerweise zu finden an Händen und Füßen.

Ursachen und Entstehung
Man unterscheidet echte und unechte Warzen.  Die gemeine (vulgäre) Warze (verrucca vulgaris) ist der häufigste Vertreter der echten Warzen. Stielwarzen oder Alterswarzen gehören zu den unechten Warzen. Echte Warzen entstehen meist durch Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV), die über kleine Verletzungen der Haut eindringen. Sie sind oftmals ansteckend. 

Behandlung
Es gibt viele Behandlungsmethoden, um Warzen zu behandeln. Sie können z.T. über Vereisungen, Lasertherapien, Salben bis hin zum chirurgischen Entfernen reichen.

Der aufgerufene redaktionelle Artikel soll nicht dazu dienen, Selbstdiagnosen oder gesundheitsbezogene Entscheidungen zu treffen. Unser Anliegen war und ist es, über das Thema zu informieren und das Bewusstsein zu stärken. Für weiterführende Informationen wenden sie sich bitte an ihren Arzt oder Apotheker.